Strassenmarkierungen brauchen wir auch in 20 Jahren noch

„Klar sichtbare und professionell angebrachte Markierungen sind auch in Zukunft wichtig für die Orientierung der Autofahrer, Radfahrer und Fussgänger und zudem ein wichtiges, kosteneffizientes Element für die Strassensicherheit“, zeigt sich Ernst Moser, CEO der SIGNAL AG in Büren an der Aare, überzeugt. „Und dies wird auch im Zeitalter des stufenweise automatisierten Fahrens so bleiben“, ergänzt er.

Es klingt wie eine Geschichte aus Isaac Asimovs Werk „I, Robot“: In der Automobilindustrie kursiert immer wieder die Vision, dass die traditionellen Verkehrseinrichtungen wie Ampeln, Signale und Markierungen eines Tages nicht mehr gebraucht würden, weil intelligente Systeme die Steuerung übernehmen.

„Diese Annahme kann ich aus meiner Sicht nicht teilen“, widerspricht Ernst Moser entschieden. „Es ist zwar schwierig, die Geschwindigkeit der technologischen Entwicklung vorherzusagen, aber ich glaube, dass die Strasseninfrastruktur in 20 Jahren noch weitgehend gleich aussehen wird wie heute. Im Gegenteil, die Bodenmarkierungen könnten noch an Bedeutung gewinnen, wenn mehr automatisierte oder gar autonome Fahrzeuge auf der Strasse fahren.“

Von automatisiert bis autonom

Experten sprechen von fünf Automatisierungsstufen, und zwar vom nicht automatisierten Level 0 bis zum vollautomatisierten Level 5.

Bis zur Marktreife voll automatisierter Fahrzeuge sind noch verschiedene technische Hürden zu bewältigen. Die Aussagen über Zeitpunkt und Umfang der Markteinführung gehen weit auseinander. Die technologische Entwicklung ist aber so weit fortgeschritten, dass die zentrale Frage nicht mehr lautet, „ob“ sich diese Technologien durchsetzen, sondern nur noch „wie“ und „wann“ sie es tun werden.

Bodenmarkierungen gibt es auch in der Zukunft

„Ich bin der Auffassung, dass die Komplexität von Fahrbahnen und Strassen der Einführung von Fahrzeugen vom Level 5 noch einige Knacknüsse bieten wird. Hingegen werden zukünftige Strassenbetreiber die Verkehrswege sehr wahrscheinlich für einen Mix aus Mensch, Maschine und voll automatisierten Systemen nutzen. „Dies würde bedeuten, dass die Strassenmarkierung als Leitelement an Bedeutung gewinnen wird“, erklärt Ernst Moser. Das 21. Jahrhundert werde als Zeitalter des automatisierten Verkehrs in die Geschichte eingehen, so Ernst Moser. Er gehe davon aus, „dass sich nach wie vor ein bedeutender und interessanter Markt für Strassenmarkierungen bieten wird.“ Nicht nur Menschen, sondern auch der Geist der Maschine braucht verbindliche Regeln, wenn Mobilität reibungslos funktionieren soll.